Stadtrat entscheidet über Kohlekraftwerk Stade

Greenpeace Hamburg protestiert mit Kohleloren gegen den geplanten Bau.

Stade, 28. 7. 2014 – Anlässlich der heutigen Entscheidung des Stadtrats über den Bebauungsplan des Kohlekraftwerks Stade demonstrieren 25 Aktivisten von Greenpeace Hamburg, BUND, der Bürgerinitiative Stade / Altes Land und Nabu ab 17 Uhr vor dem Rathaus der Hansestadt. Sie fordern die Abgeordneten des Stadtrats auf, gegen das von dem Chemiekonzern Dow geplante Kohlekraftwerk zu stimmen. „Kohlekraft blockiert die Energiewende!“ steht auf fünf Bergwerksloren. Aus den mit Kohle gefüllten Loren ragen schiefe und kaputte Windanlagen heraus.

„Kohlestrom gefährdet nicht nur das Klima, sondern auch unsere Gesundheit. Ich bin empört, dass die Politik die gesundheitliche Folgen des Kohlekraftwerks Stade für uns Menschen komplett ignoriert“ sagt Holger Becker, Sprecher von Greenpeace Hamburg. Die Greenpeace-Studie Tod aus dem Schlot belegt, dass der Schadstoffausstoß des Kohlekraftwerks Stade jährlich zu 75 Todesfällen und über 16.800 krankheitsbedingt ausgefallenen Arbeitstagen führen würde.

Mit der heutigen Abstimmung geht das mehrjährige politische Genehmigungsverfahren für das Dow-Kohlekraftwerk zu Ende. Während der Auslegungsphasen im Frühjahr 2013 und über den Jahreswechsel 2013–2014 hatten die Umweltverbände Einwendungen

eingereicht. Denn die Themen Gesundheitsschutz und Klimaschutz werden in den Plänen nur unzureichend berücksichtigt. Der Bebauungsplan legt als Hauptbrennstoff Kohle fest. Dadurch wird das Kraftwerk pro Jahr über fünf Millionen Tonnen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) ausstoßen und mit Schwermetallen und Feinstaub die Gesundheit der Bevölkerung unnötig belasten. „Das Kohlekraftwerk ist ein Schritt in die falsche Richtung und würde die Energiewende in Deutschland um Jahre zurückwerfen“, sagt Silke Hemke vom BUND in Stade.

Als Alternative zum Kohlekraftwerk fordert Greenpeace Hamburg den Bau eines hochmodernen und hocheffektiven Gas- und Dampfkraftwerks mit Kraft-Wärme-Kopplung. Dies würde deutlich weniger CO2 und Schwermetalle ausstoßen. Darüber hinaus kann es die fluktuierende Einspeisung von Wind- und Sonnenenergie besser ausgleichen. Das Chemieunternehmen Dow könnte seinen Standort damit genauso gut mit Strom und Wärme versorgen.

Die Umweltverbände hatten der Bürgermeisterin Frau Nieber mehrfach Gespräche angeboten, um sie über alternative Konzepte zu informieren. Sie lehnte dies ab. „Wir erwarten heute von Frau Nieber, dass sie Verantwortung für die Gesundheit der Menschen und den Klimaschutz übernimmt und gegen den Bebauungsplan stimmt“, sagt Becker von Greenpeace Hamburg.

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