Protest gegen Walfang-Finanzierung

Hamburg, 6.9.2014 – „Deutsche See macht Geschäfte mit Walfängern!“ – mit diesem Schriftzug kennzeichnen heute Greenpeace-Aktivisten in Filialen von Edeka und Kaiser’s Tengelmann Produkte der Fischmanufaktur Deutsche See. Die Aufkleber zeigen einen harpunierten Wal – eine kaum veränderte Version des tatsächlichen Firmenlogos. Die Aktivität findet zeitgleich in 22 Städten statt, darunter Berlin, Stuttgart, Trier, Köln, Hildesheim und Mühlheim. Grund für den Protest sind die Handelsbeziehungen des größten deutschen Fischhändlers zum isländischen Walfangclan. „Es ist unfassbar, dass deutsche Firmen die Jagd auf bedrohte Wale mitfinanzieren! Deutsche See muss sofort zweifelhafte Geschäftspartner aussortieren“, sagt Michael Baum, Ansprechpartner der Greenpeace-Gruppe Hamburg.

Mit der heutigen Aktion unterstützen die Greenpeace-Ehrenamtlichen den Protest zahlreicher Verbraucher, die sich bereits per E-Mail, Brief oder Facebook an Deutsche See gewandt haben. Am 1. August stellten Greenpeace-Aktivisten zudem ein stählernes Wal-Mahnmal vor der Firmenzentrale in Bremerhaven auf. Greenpeace fordert das Unternehmen auf, die Verträge mit seinem Zulieferer HB Grandi hf zu kündigen, der personell und über Kapitalanteile mit Islands einschlägig bekannten Walfangfirma Hvalur hf verbunden ist. HB Grandi hf stellt zum Beispiel den Walfängern Werkhallen zur Verfügung, in denen das Finnwalfleisch für den Export vorbereitet wird. In Island stehen in dieser Fangsaison erneut 154 Finnwale auf der Abschussliste, davon fanden bis jetzt bereits 100 Tiere den Tod. Finnwale gelten laut Liste der bedrohten Arten IUCN als bedroht.

Island drohen Sanktionen wegen Walfang

Island umgeht das kommerzielle Walfangverbot der Internationalen Walschutzkommission IWC mit einem juristischen Kniff und hält an seiner Walfangtradition fest. Doch die Kritik aus dem Ausland wächst. Im April 2014 hatte zunächst US-Präsident Obama diplomatische Sanktionen gegen Island verhängt. Die EU-Staaten der IWC, darunter Deutschland, bereiten nun eine diplomatische Protestnote gegen den isländischen Walfang vor.

„Die Entscheidungsträger in der Europäischen Union werden aktiv, um den isländischen Walfang zu unterbinden – und ein Unternehmen wie Deutsche See ruht sich auf seinem Nachhaltigkeitspreis aus, statt endlich selbst Verantwortung zu übernehmen“, erklärt Baum. Ein Signal des deutschen Haupthandelspartners nach Island hätte Gewicht, denn der Export von Fisch ist der Grundpfeiler der isländischen Wirtschaft.

Greenpeace ist gegen jegliches Töten von Walen zu kommerziellen Zwecken. Die intensive industrielle Bejagung brachte bereits viele Walarten innerhalb weniger Jahrzehnte an den Rand der Ausrottung.

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